Wie ist das meistens, wenn Sie an Ihre Arbeit oder den Arbeitsplatz denken? Sind sie…
So können Sie Killerphrasen erkennen und Totschlagargumente entlarven
Das kennen Sie bestimmt: Auf Ihre Aussage oder Ihren Vorschlag gar nicht recht eingegangen, sondern Sie werden irgendwie abgeschmettert. Da kann man schon mal verärgert reagieren bzw. auch platt sein… oder benötigt Zeit, um sich zu sortieren und die „Chance“ zu einer guten Reaktion ist vorbei. Wenn Sie auf sogenannte Killerphrasen zeihnah und qualitativ gut reagieren wollen, so müssen Sie diese im ersten Schritt zuerst einmal erkennen!
Um das Erkennen leichter zu machen können Sie Killerphrasen klar zuordnen:
1. Beharrungs-Killerphrasen
Hier fürchtet Ihr Gegenüber vermutlich Veränderungen. Neues verunsichert viele Menschen, stellt möglicherweise auch eine Bedrohung dar. Beispiele hierfür:
Warum willst du das verändern? Es läuft doch.
Wir sind bisher auch ohne X ganz gut klar gekommen.
Das haben wir schon ausprobiert, das geht nicht. /Das hat noch nie funktioniert.
Das haben wir schon immer/noch nie so gemacht.
2. Autoritäts-Killerphrasen
Hier möchte Ihr Gegenüber seine Macht und Autorität demonstrieren. Vielleicht handelt es sich dabei um eine/n Vorgesetzte/n aber es ist natürlich auch möglich, dass Jemand seinen Status erhalten oder Überlegenheit demonstrieren will. Zum Beispiel so:
Ich glaube, Sie haben nicht zugehört. Ich sagte…
Das können Sie überhaupt nicht wissen!
Was wichtig ist, bestimme immer noch ich.
Sie waren nun einmal damals nicht dabei/Sie sind zu jung, alt, neu,… da können Sie nicht mitreden.
Sie besitzen nicht das Fachwissen, um…
3. Bedenkenträger-Killerphrasen
Inhaltlich verwandt mit den Beharrungsphrasen. Jedoch ist Ihre Gegenüber mehr in der Rolle des smarten Kritikers, der das Haar in der Suppe findet. Das kann so aussehen:
Für so etwas fehlt uns die Zeit.
Na, wenn das so ginge, wäre es schon längst gemacht worden.
Das ist zu teuer.
Wir sind doch kein Big Player / kein Konzern / nicht Krösus.
Mit so etwas sind schon ganz andere gescheitert.
4. Besserwisser-Killerphrasen
Es geht hier vor allem um eine Demonstration der eigenen Intelligenz oder ein Monopol auf den alleinigen Durchblick. Sie hören dann beispielsweise:
Jeder weiß, dass…
Die Idee ist uralt.
Man braucht nun mal etwas Erfahrung, um … /Sie müssen noch viel lernen
Ich weiß schon, wie das wieder endet.
Alle anderen sehen das genau so
5. Angriffs-Killerphasen
Die wohl deutlichste Art der Killerphrase ist der persönliche Angriff. Man kann ihn an sich leicht erkennen. Der oder die andere soll bloßgestellt und herabgewürdigt werden, um die Diskussion zu ersticken. Eine Sachebene ist nicht gefragt. Man spürt sozusagen den Schlag unter die Gürtellinie. Zum Beispiel:
Sie sind damit offenbar intellektuell überfordert.
Denken Sie mal nach – auch wenn’s schwerfällt!
Einer von uns beiden ist blöder als ich
Das ist typisch deutsch! / … typisch Bayer! / … typisch Vertrieb! / … typisch Meier! / typisch Mann!
Das ist doch ein ganz alter Hut.
6. Vertagungs-Killerphrasen
Wer keine Lust hat, sich mit einem unangenehmen Thema auseinanderzusetzen oder Angst hat, eine falsche Entscheidung zu treffen, greift zu solchen Vertagungsphrasen. Beispiel: „Das ist interessant, aber eher ein Thema für eine späteres Meeting.“Das ist jetzt ein ganz schlechter Zeitpunkt. Beispielsweise per:
Das ist interessant, aber eher ein Thema für später
Dafür ist die Zeit noch nicht reif.
Darum kümmern wir uns mal, wenn wir Zeit haben (also nie).
Darüber reden wir ein anderes Mal.
Nun kennen Sie die verschiedenen Grundformen. Wichtig dabei ist, sich für kluges Kontern nicht mit der Frage aufzuhalten, ob die Killerphrase mit Absicht oder unbewusst abgesetzt wurde. Damit richten Sie Ihre Energie leider auf vollkommen Nebensächliches. Und laufen Gefahr, sich von dem Gegenüber lahmlegen zu lassen ohne dass ihr Gegenüber auch nur ein sinnvolles Argument liefern musste.
Wie Sie hingegen produktiv und sinnvoll reagieren können, schildere ich Ihnen in einem nächsten Blog-Artikel.
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